Von Martin Göbl
Die Liebe zum Hund begann bei mir schon im Kindesalter, da mein Vater nach dem Krieg einen Scotch Terrier besaß, einen lustigen Kerl, der jeden Spaß mitmachte und dem wir so brauchbare Dinge wie „Fische fangen“ lernen konnten.
Später, während meiner Grundausbildung 1959-196o in der 1. Gebirgsdivision Mittenwald, lernte ich den damals weltbekannten Schäferhundzüchter Josef Wassermann („vom Zollgrenzschutzhaus“) kennen, dessen Sohn in der gleichen Einheit war. Herr Wassermann hatte nicht nur sehr viel Sach- und Hundeverstand, sondern war auch ein besonders kameradschaftlicher Mensch, der jedem half, wo er nur konnte. So war er sich zum Beispiel nicht zu schade, mir, anlässlich der Ausscheidung zur Biathlonolympiade im Jahr 1960, meine Schier zu wachsen. Dies war der Beginn einer langen Freundschaft, die erst mit seinem Tod endete. Vieles, was mir später bei meiner Arbeit als Züchter von Vorteil war, durfte ich von ihm lernen.
Als wir dann Ende 1967 – inzwischen war ich verheiratet – die erste Schäferhündin von ihm kauften, ging ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Am O1.O1.1968 trat ich dem SV bei, bildete die Hündin in SCH 1-3 aus und 1971 fiel dann der erste Wurf „vom Wildsteiger Land“. Bereits im Jahr 1972 wurde ich Zuchtwart der OG Peiting. In den folgenden Jahren züchtete ich mit mehreren Hündinnen, die Nachkommen waren solide Hunde, die ihren Besitzern viel Freude machten, aber der Hund, der mir vorschwebte, war leider noch nicht dabei.
Meine erste Hündin „Erle von der Eremitenklause“ |
1977 bekam ich durch die Vermittlung von Herrn Walz („vom Klämmle“) die fünf Monate alte Hündin „Fina vom Badsee“. Mit dieser Hündin, mit der wir im Jahr 1979 unseren ersten Hund in der Auslese hatten, begann die Erfolgsserie des Zwingers „vom Wildsteiger Land“.
„Fina vom Badsee“ Beginn des Erfolges „vom Wildsteiger Land“ |
Der Name „vom Wildsteiger Land“ ist übrigens wörtlich zu nehmen, denn wir wohnen in der Gemeinde „Wildsteig“, die urkundlich im Jahre 11OO zum ersten Mal erwähnt, im schönen bayerischen Voralpenland nahe der Wieskirche liegt und deren Name wiederum aus „Wild“ und „Steige“ entstand. Mit „Fina vom Badsee“ begann ein neuer Abschnitt in unserer Zucht. Sie ist die Stammmutter all der Hunde, mit denen der Zwinger „vom Wildsteiger Land“
- seither 6 Mal, davon 3 Mal in Folge die Zuchtgruppe gewinnen konnte,
- seit 1979 bis zum Jahr 2OOO jedes Jahr mindestens einen Hund auf der Siegerhauptzuchtschau in der Ausleseklasse platziert hatte,
- seit 1979 bis heute jedes Jahr mindestens einen auf der Siegerschau im Schutzdienst vorführen konnte, wobei ich all diese Hunde selbst ausgebildet habe.
Somit verdanken wir Herrn Dieter Walz im Grunde nicht nur den Erfolg von „Fina“ – deren Manager er von Anfang bis zu seinem Tode war -, sondern auch den Erfolg der nachfolgenden Hundgenerationen. Er war ein echter Hundespezialist und verlässlicher Partner, besonders aber ein wirklich guter Freund. Seine Devise „nur mit den besten Hunden züchten“ war ebenso Grundlage für dauerhaften züchterischen Erfolg wie das, was ich von ihm über Hundebeurteilung gelernt habe:
Die korrekte Anatomie eines Hundes ist,
– Gesundheit an Körper und Geist vorausgesetzt-
maßgebend für seinen züchterischen Wert.